Brexit-Nacht am Europamittelpunkt
Großbritannien jetzt nicht mehr EU-Mitglied
Der Waldkauz, der in der großen Buche neben dem ehemaligen EU-Mittelpunkt in Westerngrund wohnt, wird sich gewundert haben, und auch dem Habicht, der dort lebt, wird die Nacht vom letzten Januar auf den ersten Februar seltsam vorgekommen sein. Diese Nacht war nicht so ruhig wie andere Nächte an diesem schönen Platz im Spessart. Einige Europafreunde vom Spessartbund und von der Pfarrgemeinde waren gekommen, allen voran natürlich Marcus Eisel, der sich seit dem EU-Beitritt Kroatiens im Jahre 2013 ehrenamtlich um die Pflege, die Gestaltung und vor allem auch um die Betreuung tausender Besucher aus dem In- und Ausland gekümmert hatte. Es war Brexit-Nacht ! Mit dem Glockenschlag um Mitternacht wurde durch den EU-Austritt Großbritanniens aus dem EU-Mittelpunkt in Westerngrund der ehemalige EU-Mittelpunkt. Von einem Moment auf den anderen wurde das kleine Gadheim, ein Ortsteil von Veitshöchheim, etwa 50 km weiter östlich, zum neuen EU-Mittelpunkt.
In der warmen, trockenen Winternacht stand man im Fackelschein bei einigen Gläsern Sekt und Orangensaft beisammen und erinnerte sich an all das, was man unter den Fahnen der EU, Deutschlands, Bayerns, Frankens und Westerngrunds in den vergangenen Jahren erlebt hatte. Zu den Festen war viel politische Prominenz da, an anderen Tagen Besucher aus aller Herren Länder, Jung und Alt, Menschen verschiedenster Nationalitäten und Religionen. Manche hatten sich die Köpfe heiß geredet, andere ehrfürchtig und still die Natur im Zentrum der EU genossen. Der EU-Mittelpunkt hatte Motorradkonvois erlebt, Autorallys, eine Rollstuhlrally, übende Alphornbläser, Yoga-Abende, Geburtstagsfeiern, Heiratsanträge, Trennungen, den Besuch einer prominenten, europaskeptischen Schauspielerin. Journalisten aus ganz Europa waren vor Ort gewesen, der Mittelpunkt war zum Drehort für die britische BBC und den bayerischen Rundfunk geworden und die Pfarrgemeinde hatte dort regelmäßig alle paar Wochen für Europa gebetet, was den Austritt Großbritanniens aber am Ende nicht verhindern konnte. So nebenbei hatten all die Gäste neun Gästebücher mit Grüßen, selbstgemalten Bildern, kleinen Berichten und mehr oder minder intelligenten Beiträgen in Dutzenden von Sprachen und Schriften gefüllt.
Um Mitternacht holte Marcus Eisel den Union Jack ein, den er an diesem besonderen Tag an Stelle der Fahne des Spessartbundes gehisst hatte. Aus dem Lautsprecher erklang „God save the Queen“ und die Europahymne, und dann war er mit einem Mal weg, der EU-Mittelpunkt in Westerngrund, und man stand auf einer ganz normalen Spessartwiese. Die Flaggen, die in dieser Nacht nur auf Halbmast wehten, und die Ruhebänke zeigten nur noch, dass hier einmal etwas Besonderes gewesen war. Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Stephan Wissel versuchte noch, etwas Hoffnung zu verbreiten, und erinnerte an das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Aber die allgemeine Stimmung war bedrückt, man hätte „die Engländer“ lieber dabei behalten, nicht nur wegen des lieb gewonnenen EU-Mittelpunktes.
Und so kam es, dass schon kurz nach Mitternacht wieder Ruhe einkehrte am ehemaligen EU-Mittelpunkt, dort wo außer dem Waldkauz und dem Habicht noch viele andere Tiere zu Hause sind.
Autor: Franz Kunkel, Spessartbund 1885 Schöllkrippen e. V. – Interessengemeinschaft EU-Mittelpunkt
EU-Mittelpunktfest am Sonntag, 19. Mai 2019 in Westerngrund
Das vielleicht letzte Mittelpunktfest vor Verlegung des Mittelpunktes nach Gadheim beginnt um 15:00 Uhr am EU-Mittelpunkt in Westerngrund mit Kaffee und Kuchen. Die Besucher sind herzlich eingeladen, auch am EU-Gebet, das während der Veranstaltung dort stattfindet, teilzunehmen. Die Veranstaltung wird vom Pfarrgemeinderat Westerngrund und der Interessengemeinschaft EU-Mittelpunkt organisiert. Während der Veranstaltung sind die Verantwortlichen gerne zur Gesprächen und Führungen bereit. Wir freuen uns auf viele Besucher.
Reservisten der Deutschen Bundeswehr besuchen den EU-Mittelpunkt
Vom 9. bis 16. September 2017 fand der 8. Marsch der Verbundenheit statt. Dieser führte die Teilnehmer in 8 Etappen von Aschaffenburg nach Hammelburg. In ihrer 4. Etappe besuchte die Marschgruppe am 13. September auch den EU-Mittelpunkt in Westerngrund. Auf ihrer 15 km langen Marschroute von Sommerkahl über Kleinkahl und Westerngrund nach Schöllkrippen wurden die Teilnehmer von den örtlichen Bürgermeistern, sowie dem Vorsitzenden des Spessartbundes Gerhard Stühler und dem Verbandsvorsitzenden Gerrit Himmelsbach begrüßt. Am EU-Mittelpunkt erläuterte Marcus Eisel, Sprecher der IG EUM, die Geschichte und Bedeutung dieses Ortes. Weitere Infos und Bilder von dieser Veranstaltung unter folgendem Link
Aktuelles: Der BREXIT und seine Folgen für den EU-Mittelpunkt in Westerngrund
Nach Aussage von Kerstin Westphal (Mitglied des Europäischen Parlaments) auf der Delegiertenversammlung des Europa-Union Bezirksverbandes Unterfranken, an der Dieter Schornick am 16.07.2016 als Vorsitzender der Europa-Union Aschaffenburg teilnahm, geht man davon aus, dass das Austrittsgesuch von GB von Theresa May zum 1. Jan. 2017 bei der EU eingehen wird. Damit wird die Zweijahresfrist für die Austrittsverhandlungen starten. Somit wird der EU-Mittelpunkt sehr wahrscheinlich noch bis Ende 2018 in Westerngrund bleiben.
Brüssel nach dem BREXIT – Bildungsreise der Berufs- und Technikerschule
Der Vorsitzende der Europa-Union Aschaffenburg und 1. Sprecher der IG EUM, Dieter Schornick, war vom 11. bis 13. Juli 2016 mit Berufs- und Technikerschülern und Lehrern und einer Lehrerin aus Aschaffenburg auf einer Bildungsreise in Brüssel. Sie begann mit einem Besuch der Europäischen Kommission. Dort erläuterte Prof. Dr. Ralf von Ameln die Aufgaben und Zuständigkeiten der Europäischen Kommission, für die 23.000 Beamte und 11.000 Angestellte arbeiten. Dazu kommen 8.000 Mitarbeiter vom Europäischen Auswärtigen Dienst. Im Vergleich zur Stadt München, die allein 30.000 Beschäftigte hat ist dies Anzahl außerordentlich gering, bei den zu bewältigenden umfangreichen Aufgaben. Es war interessant zu erfahren, dass 60 % der Gesetzesinitiativen von den EU-Mitgliedstaaten selbst und nicht von der Europäischen Kommission initiiert werden. Außerdem zahlt die EU mit Ihren Mitgliedstaaten mit 56,5 Mrd. € pro Jahr mehr als die Hälfte (60%) der Entwicklungshilfe weltweit. Mit großem Respekt wurde der Rücktritt des EU-Kommissars Sir Jonathan Hill, der für den Bereich Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und die Kapitalmarktunion aus GB zuständig war, nach dem BREXIT zur Kenntnis genommen. Nach einer Kaffeepause gab es auf speziellen Wunsch noch einen Vortrag zum Thema Energieeffizienz. Zur Sicherstellung einer krisenfesten Energieversorgung innerhalb der EU gibt es aus dem Förderprogramm Horizont 2010 Fördergelder für alle Mitgliedstaaten in Höhe von 23 Mrd. €. Die EU ist auf dem besten Weg ihre gesteckten Ziele, d.h. Reduktion der Treibhausgase von 1990 bis 2020 um 20% zu erreichen. Ein Fünftel der weltweit erzeugten Energie wird allein in der EU verbraucht! Die Kosten dafür betragen 350 Mrd. €/Jahr. Am zweiten Tag erfolgte ein Besuch bei der sehr sympathischen Abgeordneten Dr. Angelika Niebler im Europäischen Parlament. Sie ist die Sprecherin der CSU-Europagruppe im EP und stellte ihre Arbeit aus den Ausschüssen „Industrie, Forschung und Energie“ sowie „Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter“ vor. Der BREXIT ist natürlich „das Thema“ unter den MEPs. Bei dem Austritt von GB wird sich das Europäische Parlament um 73 Abgeordnete von bisher 751 reduzieren. Interessant war zu erfahren, dass die über 2 Mio. Bürger aus GB, die im Ausland leben, nicht an der Abstimmung teilnehmen durften, obwohl sie davon am meisten betroffen sind. Man geht davon aus, dass das Austrittsgesuch von GB zum 1. Jan. 2017 bei der EU eingehen wird und damit die Zweijahresfrist für die Austrittsverhandlungen starten werden. Damit wird der EU-Mittelpunkt sehr wahrscheinlich noch bis Ende 2018 in Westerngrund bleiben. Am meisten beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler von der Tatsache, dass viele Dolmetscher im EP mind. sieben Fremdsprachen beherrschen! Bei dem abschließenden Besuch in der Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU erläuterte Philipp Holzheid die Aufgaben der Vertretung. Dort sind alle Bayerischen Ministerien durch spezialisierte Mitarbeiter repräsentiert, die täglich über aktuelle Brüsseler Themen nach München berichten. Durch die geschickte Arbeit der Landesvertretung fließen sehr viele Fördergelder nach Bayern. Allein aus dem Horizont-Programm der EU sind dies jährlich eine Mrd. € für Universitäten, Forschungsinstitute und die Wirtschaft.
Das Foto zeigt die Teilnehmer der Brüsselfahrt. Ganz links Dieter Schornick.
EU-Mittelpunktbier für den Europatag gebraut
Am 20. März 2015 wurde erstmals im Brauhaus Barbarossa ein EU-Mittelpunkt-Bier für den Ausschank am Europatag, den 9. Mai 2015 am EU-Mittelpunkt für die Interessengruppe EU-Mittelpunkt unter der fachkundigen Leitung des Braumeisters Frank Ziemen gebraut. Neben dem zweiten Sprecher der Interessengruppe EU-Mittelpunkt der Spessartbund-Ortsgruppe Schöllkrippen Marcus Eisel, nahmen 11 weitere Europa-begeisterte Personen an dem Brauseminar teil.
Der Braukurs begann mit der Begrüßung durch den Braumeister und dem Kennenlernen der Teilnehmer. Nach kurzer Besprechung ging es auch schon los: In der gemütlichen Gasthausbrauerei begann unter professioneller Anleitung der Bierbrauvorgang. Alle waren begeistert bei der Bierherstellung selbst Hand anzulegen: Vom Maischen übers Läutern bis hin zum Würze kochen.
Der leidenschaftliche Braumeister der urigen Gasthausbrauerei stand mit Rat und Tat zur Seite und teilte sein umfangreiches Wissen mit allen Teilnehmern.
Schon Kaiser Barbarossa genoss in seinem Jagdschloss in Schöllkrippen naturtrüb gebrautes Bier. Dieser Tradition schließt sich das Brauhaus an und man braut hier das Bier sei 1990 streng nach dem bayerischen Reinheitsgebot von 1516. So wurde aus unterfränkischem Malz, Hallertauer Hopfen und reiner Bierhefe ein süffiges und bekömmliches EU-Mittelpunkt-Bier gebraut, das von „Franks Getränkewelt“ bei hoffentlich schönem Wetter am EU-Mittelpunkt in EU-Mittelpunktbierkrügen am Europatag ausgeschenkt wird.
STEWA-Informationsveranstaltung im Cafe Zimt: Europäische Institutionen in Brüssel
Mittwoch, 09.09.2015 um 15:00 Uhr und 19:00 Uhr
Referent: Dieter Schornick
Vom EU-Mittelpunkt (in Westerngrund/Unterfranken) führt Dieter Schornick zu den Schaltstellen der Macht in Brüssel.
In seinem Vortrag stellt der Autor die Funktionsweise der Institutionen der Europäischen Union, insbesondere des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission in Brüssel vor und bietet interessante Einblicke in die Gründungsgeschichte der EU und hinter die Kulissen bei der Entstehung von EU-Gesetzen.
Auf dieser Bildungsreise haben Sie ebenso die Möglichkeit, die Hauptstadt Belgiens kennenzulernen. Die Stadt ist voller Kontraste: Alte Kultur und moderne Szene, grenzenlose Offenheit und ansteckende Lebenslust. Bei einer Stadtbesichtigung unter sachkundiger Führung erleben Sie viele Glanzlichter der Stadt, wie z. B. das moderne Europaviertel, den beeindruckenden Königlichen Palast und die wunderschöne Kathedrale St. Gudule.
Spazieren Sie durch die kleinen Gassen und Straßen des historischen Stadtkerns, entdecken Sie den Grand Place, einen der schönsten Marktplätze der Welt und genießen Sie die kulinarischen Köstlichkeiten in einer der weltberühmten Brüsseler Confiserien!
http://stewa.de/veranstaltungen/eu-parlament-in-bruessel_09_09_2015.html